Die 1000ste Seemeile wird mit der Familie gefeiert
- Carola Schmid
- 18. Juni 2024
- 5 Min. Lesezeit
Dienstagmorgen, 4. Juni 2024 gegen 08.30 Uhr dürfen Öms und Öps endlich mit Kiano knuddeln, jener war nämlich am Abend zuvor bereits tief und fest am schlafen. Bei einem gemeinsamen Kaffee an Bord liessen wir die erste Nacht auf unserem Segelschiff Revue passieren und die fiel überaus positiv aus. Wobei die Beiden vermutlich schon längerer Zeit nicht mehr so eng aneinander gekuschelt geschlafen haben. Zumindest sahen beide sichtlich erholt aus. Anschliessend machten wir uns auf den Weg in das Bistro "Busy Bee", welches nur wenige Gehminuten von unserem Liegeplatz entfernt ist, und genossen eine kleines Frühstück und besprachen die Pläne für die kommende Woche. Pascal und ich waren bereits die Tage zuvor für den morgendliche Cappuccino in diesem Kaffee und konnten dieses nur wärmstens empfehlen, es wurden dann auch zur allmorgendlichen Routine für uns fünf. Bis Donnerstagnacht war Starkwind vorhergesagt. Somit entschieden wir uns die nächsten beiden Nächte im Hafen zu verbringen und die Hauptstadt von Malta zu erkunden. Nach einer ausgiebigen Stärkung entschieden wir uns den Bus in die höhere gelegene Altstadt zu nehmen. Wer hätte gedacht, dass an einem Dienstagmorgen die Busse so überfüllt sein können, dass uns erst der dritte Bus mit ein wenigen Überredungskunst mitnahm. Und wir waren um kurz vor 10.00 Uhr unterwegs. Wobei es gut möglich ist, dass hier der Arbeitstag ein bisschen später beginnt wie bei uns. Nun ja wir zwängten uns somit in den Bus und nach einer kleinen Achterbahnfahrt kamen wir glücklicherweise wohlbehalten am "Gate of Malta" an.

Ein Bus vollgepackt mit Menschen.
Um 11.00 Uhr war dann der pflichtgemässe Apéro angesagt und wir fanden eine hübsche "Beiz" etwas Abseits vom ganze Trubel. Nach einem leckeren Cisk, das lokale Bier von Malta, ging es weiter mit der Erkundschaftung. Es ist wahrlich eine imposante Altstadt.

Was für eine eindrückliche Altstadt.
Nach weiteren zwei Stunden wurde zu Mittag gegessen und anschliessend machten wir uns dann gemütlich auf den Rückweg in den Hafen. Für den Heimweg gab es noch eine leckere Gelati als Stärkung.

Eine Kugel Nocciola ist Pflicht.
Den Nachmittag genossen wir gemeinsam auf dem Boot und es wurde rege ausgetauscht, was wir die letzten Monate alles erleben durften.
Am nächsten Morgen machten wir uns nachdem Besuch im "Busy Bee" auf den Weg ins Stadtviertel Sliema, welches das neue, hippe Stadtviertel von Malta ist.

Es wurden einige Kilometer zurückgelegt.
Nach ungefähr drei Stunden umherirren und einigen Apéros waren wir um 13.00 Uhr alle ziemlich hungrig und freuten uns auf ein leckeres Mittagessen im Port 21.

Apero in Sliema.
Ein Restaurant direkt am Hafen, in welchem ich und Pascal bereits am Sonntag einen wunderbaren Lunch geniessen durften. Anschliessend hiess es erstmal verdauen. Bevor es dann zum abendlichen Apéro ging, führte Pascal noch die Sicherheitsanweisung durch. Für Öms und Öps ist es das erste Mal an Bord eines Segelschiffs und somit wurde ihnen alles ausführlich erklärt und gezeigt. Nachdem keine Fragen mehr offen waren, haben wir uns das Bier wahrlich verdient.
Donnerstagmorgen um 10.00 Uhr hiess es dann Leinen los. Wir verliessen die Creek Marina und machten uns auf den Weg in den Norden von Malta wo wir unsere erste Übernachtung in der Bucht vor Armier geplant hatten.

Bevor wir abgelegt haben, wurde am Mast noch die GPS Antenne kontrolliert.
Da die letzten Tage ziemlich raues Wetter und viel Wind war, war das Meer noch ziemlich unruhig. Nach knapp 90 Minuten wurde der Anker geworfen und es wurde eine erstes Fazit gezogen. Glücklicherweise waren beide seefest und wir konnten unsere Buchtenreise wie geplant fortsetzten. In der Bucht war noch ein gehöriger Schwell vorhanden und für "Bootsanfänger" war das Bewegen auf dem Boot sichtlich erschwert. Jedoch wurde auch dies von Beiden bravourös gemeistert. Paps half uns sogar bei einem Schwell von knapp einem Meter das Dinghy (unser Beiboot) am Bug vorne aufzupumpen.

Danke Öps für die Mithilfe.
Nach erstmaliger und erfolgreicher Wasserung des Beiboots wurde der Grill montiert. Wir haben uns nämlich bei einem lokalen Metzger in Malta ein gutes Rumpsteak gekauft, welches nun unseren Grill einweihen wird. Wir hatten bis anhin gehofft, dass wir den Grill mit einem selbst gefangenen Fisch einweihen würden, der blieb aber leider bis anhin aus. Somit gaben wir uns mit einem Stück Fleisch zufrieden.

Der Grill wurde erfolgreich eingeweiht.

In dieser Bucht wurde auch auf die 1011 Seemeile von Kiano, standesgemäss mit einem Sonnenbräu, angestossen.
Nach einem wunderbaren Abendessen und einem zauberhaften Sonnenuntergang legten wir uns dann alle erschöpft Ins Bett. Gut geschüttelt starteten wir fünf in einen neuen Tag. Die Wellen haben mittlerweile zum Glück etwas nachgelassen und wir genossen einen leckeren Frühstückskaffee. Für heute war ein Tag in der berühmten "Blue Lagoon" geplant und je nach Wind und Wellen werden wir dann auch direkt da die Nacht verbringen. Wir haben dann gegen 11.00 Uhr den Anker geworfen und dem Massentourismus Spektakel zugeschaut. Im Minutentakt wurden zig Personen an Land geschifft und auf dem Hügel sah es zeitweise aus wie ein riesiger Ameisenhaufen.

Öms und Öps haben am Abend noch einen Landspaziergang gemacht.

Die Beiden auf Entdeckungstour.

Rubel und Trubel in der Blue Lagoon.
Zum Glück konnten wir das wilde Treiben aus der Ferne beobachten. Gegen 18.00 Uhr lichtete sich der Hügel langsam und es wurde langsam ruhig um uns. Der Wind hatte komplett abgeflaut und die Wellen waren kaum noch spürbar, daher haben wir uns dazu entschieden die Nacht hier zu verbringen und uns morgen in der früh die wunderbare Bucht ohne jegliches Touristenboot komplett für uns alleine zu haben.
Was für ein traumhafter Ort zum Erwachen. Türkisfarbenes Wasser, strahlend, blauer Himmel, angenehme Temperaturen. Die perfekten Bedingungen nach dem Aufstehen nackt ins Meer zu springen, sich treiben zu lassen und langsam wach zu werden. Diese Momente sind unbezahlbar und Freiheit pur.

Die "Blue Lagoon" in Malta.
Nachdem wir uns alle frisch gemacht haben wurde der Anker gelichtet und setzten die Segel. Wir hatten perfekten Wind und konnten mit angenehmen 6 Knoten in die nächste Bucht segeln. Mama und Paps genossen es in vollen Zügen. Sie machten es sich auf dem Vordeck auf unserer Liegewiese bequem und saugten diesen Moment mit allen Sinnen auf. Anschliessend wurde in der Fomm Ir-Rih Bucht der Anker geworfen. Das pure Gegenteil von der vorherigen Bucht. Steinklippen, glasklares Wasser und eine wahres Vogelkonzert. Natur pur. Wir genossen die Ruhe in vollen Zügen. Jeder für sich genoss den Tag an diesem zauberhaften Ort. Es wurde geschnorchelt, getaucht und auch ein kleiner Ausflug mit dem Stand Up Paddle durfte nicht fehlen.

Öms und Öps unterwegs auf dem Stand Up Paddle.
Ich und Pascal machten den ersten Ausflug mit Kiano und unserem Dinghy.

Bereit für unseren ersten Dinghy Ausflug zu dritt.
Vorgelagert zu unserer Bucht war eine kleine Höhleneinbuchtung, welche wir gemeinsam erkundschafteten.

Eine Höhle knapp 1 Seemeilen von unserem Ankerplatz entfernt.
Zurück an Bord liessen wir den letzten gemeinsamen Abend bei einer guten Flasche Wein ausklingen. Wie schnell die Zeit vergeht, gefühlt kaum angekommen, war am Sonntag bereits wieder die Abreise geplant. Aber zuerst wurde der für Öms und Öps vorerst "letzte" Sonnenuntergang im Mittelmeer genossen.
Sonntagmorgen, 09.Juni 2024 verlegten wir unser Boot in die Golden Bay eine Bucht nördlicher, wo wir unsere Gäste mit unserem Beiboot wieder an Land bringen werden. Da unser Beiboot eine überschaubare Grösse hat, wurde zuerst Öps anschliessend Öms inklusive Gepäck und zu guter Letzt ich und Kiano an Land gebracht. Zum Abschluss genossen wir noch einen kleinen Snack im Hotelrestaurant, bevor unsere Gäste mit dem Taxi wieder an den Flughafen gebracht wurden.

Danke für die wunderbare, unvergessliche gemeinsame Zeit.
Einmal mehr durften wir eine unglaublich tolle und unbezahlbare Zeit, welche leider stets viel zu schnell vorbei geht, mit unserer Familie geniessen. Nachdem wir die Beiden verabschiedet hatten, machten wir drei uns sogleich zurück an Bord und verlegten unsere Boot für die Nacht in die Bucht vor Mellieha an eine Boje. Wir freuen uns bereits jetzt auf den nächsten Besuch an Bord.
Bis dahin "Servus und Tschüss".




war und ist ein unvergessliches Erlebnis gewesen 😘 - vielen Dank Euch Dreien