How time flies!
- Carola Schmid
- 18. Sept. 2024
- 5 Min. Lesezeit
Gefühlt gestern haben wir unser Boot "Alegre" in Sanremo seetüchtig gemacht und nun 4440 Stunden und 2295 Seemeilen später vollgepackt mit Erinnerung sind wir in unserem Überwinterungshafen in Premia de Mar nur wenige Meilen von Barcelona entfernt angekommen. Am Mittwoch 28. August sind wir in La Rapita am Festland in Spanien angekommen. Wir hätten nicht gedacht, dass S'Espalmador in Formentera unsere letzte Nacht vor Anker sein wird. Nach der Ankunft am Festland sind die Buchten in der Region um Barcelona ziemlich selten und wenn dann eher für einen Tagesstop "brauchbar". Wir verbrachten drei Nächte in La Rapita und genossen die Annehmlichkeiten der Marina wie Pool, Restaurant und Shops in der Nähe. Nun war es vorbei mit Grosseinkäufe, Wasser bunkern und Wäscheberge verstauen. Wir sind ab jetzt wieder direkt an die Zivilisation angeschlossen. Apropos Wäscheberge, selbstverständlich wurden am ersten Tag nach der Ankunft gehörig die Waschmaschinen in der Marina gefüllt. Die ganze Reise haben wir nicht so günstig gewaschen wie hier. Somit entschieden wir uns direkt dazu auch die gesamte Bettwäsche und Badetücher zu waschen, was uns wiederum für später einiges an Arbeit abnehmen wird. Somit war der erste Tag nach der Ankunft einmal mehr vollgepackt mit Boot putzen, Wäsche waschen und Kühlschrank auffüllen. Wobei wir uns jeweils am Nachmittag Zeit nahmen im Pool abzukühlen.

Unser kleiner Mann auf Erkundungstour.
Kiano ist mittlerweile eine richtige Wasserratte und kann nicht genug kriegen. Am zweiten Tag wurde dann La Rapita erkundet, ein süsses kleines Städtchen mit einer wunderschönen Promenade dem Meer entlang.
Am Samstag 31. August verliessen wir den Hafen am Morgen kurz noch Sonnenaufgang.

Wunderschöne Stimmung
Wir haben knapp 50 Seemeilen nach Tarragona wo wir die nächsten Tage verbringen werden. Nach knapp 8 Stunden haben wir Alegre in der Marina vertaut und machten uns auf den Weg in eine hippe Bar nicht weit von unserem Liegeplatz entfernt, um einen Apréo zu geniessen und Kiano nach dem langen Tag auf dem Boot noch ein bisschen "Freilauf" zu geben. Der Zwerg wird mit jedem Tag aktiver und braucht seinen Platz, um sich auszutoben und seine Energie loszuwerden. Die letzte Grossstadt, die wir erkundeten war Valetta in Malta. Wir waren sehr positiv überrascht wie grün Tarragona ist.

Selbstverständlich wurden auch in Tarragona die Spielplätze unsicher gemacht.

Auf gehts in die Altstadt.
Nach drei Nächten entschieden wir uns auf dem Weg nach Barcelona einen Abstecher nach Vilanova zu machen. In diesem Hafen haben Louis und Laima ihr Boot vertaut. Zur Erinnerung für euch, die Beiden haben wir in Soller Mallorca kennengelernt und wir sind seit da in regem Kontakt. Wir haben dann direkt für den Tag nach unserer Ankunft ein Brunchdate ausgemacht.

Laima konnte nicht genug kriegen von Kiano.
Über die kurze Zeit hat sich bereits eine Freundschaft entwickelt und wir werden uns sicher noch öfters sehen. Vorallem ist unser Heimathafen nicht weit entfernt, somit wird es sicherlich bald ein Wiedersehen geben. Wir blieben dann bis am Samstag, 7. September in Vilanova i la Geltru. Ein Ort, welcher uns wirklich richtig gut gefallen hat. Es war eine perfekte Mischung zwischen Grossstadt und Dorf.

In Vilanova wurde das Eisenbahnmuseum besucht.
Anschliessend ging es nach Barcelona. Die Segelbegeisterten wissen vermutlich das momentan der America's Cup in Barcelona stattfindet. Für uns natürlich ein absolutes Highlight die Rennmaschinen live miterleben zu dürfen. Was übrigens auch ein Hauptgrund ist warum unsere Reise hier in der Nähe von Barcelona endet.

Die AC 75 Boote erreichen Geschwindigkeiten bis zu 100 km/h und dies bei rund 35km/h Wind.
Wir planten, dass wir vor Barcelona ankern würden, da die Liegeplätze zu dieser Zeit in Barcelona horrende Preise verlangen und so gut wie alles ausgebucht war. Jedoch war einmal mehr das Glück auf unserer Seite und Louis konnte uns einen Liegeplatz zu humanen Preisen klar machen. Damit hätten wir nicht gerechnet. Somit wurde unsere "Alegre" nur wenige Meter entfernt von Team Luna Rossa an der Hafenmole vertaut.

Für Kiano das beste Unterhaltungsprogramm.

Luna Rossa bei der Einfahrt nach dem Rennen.
Wir hatten somit den absolut besten Liegeplatz den wir uns nur hätten wünschen können. Wir waren mitten im Geschehen drin, sozusagen die VIP Lounge. Ab dem 10. September haben wir unseren Liegeplatz in Premia de Mar gebucht und damit war für uns klar, dass wir nach den zu Beginn geplanten zwei Nächten eine dritte Nacht dazubuchten.

Besuch der Alinghi Base in Barcelona.

Abendstimmung in Barcelona.

Besuch im Sealife in Barcelona.
Am 10. September gegen 09:00 Uhr hiess es dann zum letzten Mal für eine lange Zeit "Leinen los" in einem "fremden" Hafen.

Vorerst letzte Überfahrt mit unserem zweiten Zuhause.
Zu diesem Zeitpunkt kam zum ersten Mal Wehmut auf. Neigt sich die unglaubliche, abenteuerliche Reise wirklich bereits dem Ende zu?
Gegen Mittag haben wir unser "zweites" Baby an ihrem neuen Zuhause vertaut und haben alle bürokratischen Verpflichtungen hinter uns gebracht, um anschliessend den Hafen zu erkunden. Wir haben während unserer Reise viele Häfen gesehen und können mit gutem Gewissen sagen, dass wir mit Premia de Mar den wohl "besten" Hafen für eine längere Saison gefunden haben. Um die Hafenpontons sind viele Restaurants, Shops sowie Spielplätze. Das gesamte Areal ist Fussgängerzone und man kann sich die Zeit wirklich gut vertreiben ohne dass man zuerst 20 Minuten Fussweg hat. Gemäss den Betreibern sollen sowohl die Restaurants als auch Shops das ganze Jahr geöffnet sein, was für uns natürlich auch gelegen kommt, sollten wir uns zwischendrin eine kurze Auszeit auf dem Meer gönnen. Die Tage darauf wurde dann vorgepackt, aufgeräumt und geputzt. Am Freitag, 13. September wurden wir von Omi, Opi sowie Christine und Werner Grill besucht, welche einen Ausflug nach Barcelona unternahmen, um das Spektakel "America's Cup" live miterleben zu dürfen.

Auf zur Alegre und ab aufs Meer.
Natürlich haben wir uns riesig gefreut und geehrt gefühlt, dass sie sich Zeit nahmen einen Ausflug nach Premia zu machen und den Tag mit uns zu verbringen. Zuerst wurde lecker gespiesen und anschliessend unternahmen wir eine vorerst letzte Segelausfahrt mit der Hoffnung, dass wir den Rennmaschinen beim Training zuschauen können, da die nächsten Rennen erst am Samstag, 14. September stattfinden werden.

Jippih Omi-Zeit. Kiano kann nicht genug davon bekommen.
Wir wurden dann tatsächlich belohnt und Alinghi "flog" ziemlich nah an uns vorbei.

Alinghi beim Training vor Barcelona.
Wirklich spektakulär. Leider verging die Zeit viel zu schnell und wir verabschiedeten die vier gegen 18:00 Uhr wieder. Am 14. September wurde dann gehörig Pascals Geburtstag gefeiert und die letzten Arbeiten wurden am Sonntag 15. September erledigt.
Am Montag, 16. September ging unser Flug zurück in unser "Huus-Dähei". Wir können es kaum erwarten wieder in der Nähe unserer Familien und Freunden zu sein. Freuen uns unglaublich Kiano sein Zuhause zu zeigen und vorallem freuen wir uns unser kleines Wunder, der mittlerweile zu einer charaktervollen Person geworden ist, allen voller Stolz vorstellen zu dürfen. Und natürlich sind wir zugleich wehmütig "Alegre" alleine zurückzulassen. Sie hat uns an Orte in dieser Welt geführt, die unweit vom Paradies entfernt sind. Mit ihr haben wir Hoch und Tiefs erlebt und sie hat uns stets vor der Gewalt des Meeres beschützt. Wir durften als kleine Familie eine Reise erleben, die kaum in Worte zu fassen ist. Wir sind daran gewachsen und wissen, dass uns drei so schnell nichts aus der Bahn bringen kann. Und eins ist klar; es wird nicht die letzte Reise gewesen sein!
Danke euch, dass ihr uns bei unserer Reise begleitet habt.
Hiermit sagen wir zum letzten Mal "Servus und Tschüss."
PS: Dieser Beitrag wurde am Sonntag erfasst, jedoch waren die letzten Tag mit den ganzen Vorbereitungen noch ziemlich turbulent, daher die verspätete Veröffentlichung. Mittlerweile sind wir zuhause angekommen und uns so langsam am einleben. Wir freuen uns euch bald persönlich von unserem riesigen Abenteuer erzählen zu dürfen.

Bei Mama kam doch ein bisschen Wehmut auf.

Vollgepackt ab ins "Huus-Dähei". Alegre wir werden dich vermissen.

Angekommen am Flughafen Zürich was für ein toller Empfang von Omi & Opi natürlich mit Pina.
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