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Inseln adé - Festland olé

  • Autorenbild: Carola Schmid
    Carola Schmid
  • 3. Sept. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Nach drei Nächten im Hafen von Port Andratx war das grösste Unwetter über die Insel gezogen und wir verliessen am Samstagmittag, 17. August 2024 unseren Liegeplatz und verlegten in die nahegelegene Bucht um ein Wetterfenster für die Übersegelung nach Ibiza abzuwarten. Nach zwei Nächten in der Bucht war die Vorhersage perfekt und wir starteten frühmorgens um 06:45 Uhr unsere Reise nach Portixol Ibiza. Wir hatten wunderbare Bedingungen und segelten mit knapp 7 Knoten mit einem Raumwindkurs weiter in den Süden. Nach knapp 22 Meilen und 3 1/2 h sahen wir wie sich am Horizont langsam Gewitterwolken auftürmten. Die ersten Windhosen bildeten sich und wir entschieden uns das Grosssegel zu bergen und unter Vorsegel weiterzufahren. Nach 2 Stunden waren die Gewitter an uns vorbeigezogen und wir blieben glücklicherweise, abgesehen von ein paar Regentropfen, verschont.

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Aufkommende Gewitterwolken während der Überfahrt nach Ibiza.

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Die düsteren Wolken über uns.

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Wir waren top vorbereitet, sollte das Gewitter über uns ziehen und Starkwind mitbringen.

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Wetterradar. Man sieht wie sich der Wind nördlich von Mallorca aufgebaut hat.


Die Segel wurden wieder voll gesetzt und nach insgesamt 52 Seemeilen 10 Stunden und 35 Minuten haben wir den Anker in der Bucht Xarraca geworfen. Wie vorab erwähnt, planten wir in der Bucht von Portixol anzulanden, jedoch war diese bereits voll als wir angekommen sind. Am nächsten Morgen früh verlegten wir dann nach Port Sant Miquel nur knapp 4 Meilen weiter südlich, wo es am Land Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants sowie einen Spielplatz gibt. Wobei die Spielplätze mittlerweile zur Törnplanung dazugehören, denn unser kleine Zwerg hat bereits einen enormen Bewegungsdrang, welcher auf unseren 13.75 Meter nicht immer zu seiner Zufriedenheit ausgelebt werden kann. Und auch für uns ist es um einiges entspannter Kiano auf dem Spielplatz herumzukrabblen und klettern zu lassen als auf dem Boot, wo doch so einige Gefahren vorhanden sind. Am Donnerstag, 22. August 2024 nutzten wir den Wind und segelten in die Cala d'Hort. Dort angekommen wurde zuerst der Korken unseres Champagners geknallt. Denn mit der Ankunft in der Bucht haben wir mit "Alegre" genau 2001 Seemeilen, was 3705 km entspricht, geknackt. Das war allemal ein Grund zu feiern.

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Die 2001 NM werden gebührend gefeiert.

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Anschliessend wurde der Swimmingpool für den Kleinen aufgebaut.


Am Abend genossen wir den wunderbaren Sonnenuntergang mit dem fantastischen Blick auf Es Vedra. Und wir waren nicht die Einzigen, auf den Klippen hinter uns waren hunderte von Menschen. Wir waren sichtlich verwundert über die Massen an Menschen, was dazuführte, dass wir das Internet fragten was an dieser Bucht so speziell ist. Es stellte sich heraus, dass es wohl ein Hauptausflugsziel für viele Touristen ist. Und tatsächlich ist es ein "Must" unter den Influencern sich den Sonnenuntergang in der Cala d'Hort mit Es Vedra im Hintergund anzuschauen oder wohl eher sich zu fotografieren. Unter folgendem Link könnt ihr gerne mehr Infos über den magischen Felsen Es Vedra entnehmen. https://www.onevillasibiza.de/es-vedra/

Am nächsten Morgen wurde dann eine kleine Klippenwanderung unternommen und wir begutachteten die Bucht noch von oben.

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Die Bucht Cala d'Hort im Nordwesten von Ibiza.

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"Der frühe Vogel fängt den Wurm." :)

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Atemberaubende Farben.

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Freiheit pur mit Ausblick auf Es Vedra.


Wir waren am morgen um 08:00 Uhr die Einzigen die unterwegs waren. Ein Vorteil, welches ein Baby mit sich bringt, man ist meistens ziemlich früh unterwegs, die Temperaturen sind noch angenehm und man hat den Strand oft ganz für sich alleine. Und jetzt wo die Tage wieder kürzer werden, kann man sogar ab und zu den Sonnenaufgang bewundern. Am Mittag entschieden wir uns kurzerhand das gemütliche Lokal am Strand auszuprobieren und Kiano ein bisschen Landgang zu ermöglichen, damit er seine überschüssige Energie loswerden kann.

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Papa und Sohn auf Erkundungstour.


Nach zwei Nächten nutzten wir den traumhaften Wind um mit 7 Knoten am Wind nach Formentera zu segeln. Für das Wochenende war Starkwind vorhergesagt und wir entschieden uns dazu von Sonntag bis Dienstag eine Boje in S'Espalmador zu buchen. Die Nacht vom Samstag auf den Sonntag verbrachten wir vor Anker vor Formentera.

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Ausflug an den Strand bei Formentera.


Am Sonntag, 25. August 2024 verlegten wir dann von der Ankerbucht knapp 1 Meile weiter in den Norden und machten "Alegre" an der Boje fest. Am nächsten Morgen machten wir uns dann direkt nach Tagwache mit "Rafiki" auf den Weg an den Strand von S'Espalmador. Was für eine mystische Stimmung.

Einfach nur atemberaubend.


Die Sonne erscheint langsam am Horizont und wir sind die ersten, welche an diesem Tag ihre Spuren im Sand hinterlassen. Nach einem Spaziergang am Strand entlang und über die Sanddünen hindurch machten wir uns es auf unserem Strandtuch gemütlich. Wir genossen das Schauspiel der Natur und Kiano kümmerte sich derweil darum, dass keine Stelle an seinem kleinen Körper "sandfrei" bleibt.

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Einer dieser unbezahlbaren und magischen Momente. Morgenspaziergang am Meer entlang.


Anschliessend wurden wir noch von vier Welpen und dessen Mama besucht. Der Besitzer knapp 75 Jahre, ebenfalls wohnhaft auf einem etwas in die Jahre gekommenen Segelschiff, machte währenddessen Tai Chi. Die Welpen spielten mit uns bis sie vor Erschöpfung dann eingeschlafen sind. Auf dem Rückweg sammelte der Besitzer die Welpen wieder ein und wollte uns am liebsten direkt einen schenken.

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Kiano waren die Welpen zuerst nicht so geheuer...

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...dafür feierten wir die Kleinen umso mehr.


Wir lehnten schweren Herzens ab, da ein Baby an Bord momentan genügend Aufwand bereitet. Übrigens war der Besitzer unten Ohne unterwegs und als er sich mit uns unterhalten hat, ist sein wertvolles Stück schön vor meinem Gesicht herumgebammelt.

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Die Lagune auf Espalmador.

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Natürlich kam auch die Abkühlung nicht zu kurz, ob am Strand...

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...oder direkt vom Boot ins Meer.


Am Dienstag, 27. August planten wir in den Nordwesten in die Cala X'ic zu segeln dort zu übernachten und dann am nächsten Morgen den Wind zu nutzen und nach La Rapita ans Festland von Spanien zu segeln.

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Vor der Abfahrt genossen wir noch Frühstück am Strand.


Um 13:45 Uhr verliessen wir die Boje und setzten die Segel. Wir hatten einen traumhaften Wind und perfekten Kurs Richtung Barcelona. Was dazu führte, dass wir uns kurzerhand dazu entschieden direkt ans Festland zu segeln. Wobei man sagen muss, dass wir somit nun noch mindestens 100 Seemeilen und 20 Stunden unterwegs sein werden. Wie man sieht auch mit Baby ist unsere Spontaneität und Flexibilität nicht verloren gegangen. Somit wurde aus den vorab geplanten 20 Seemeilen und rund 4 Stunden insgesamt 140 Seemeilen und 25 Stunden bis wir in der Sant Carles Marina in La Rapita angelegt haben.

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Die atemberaubendsten Sonnenuntergänge sind für mich definitiv auf dem offenen Meer. Kein Land in Sicht sondern nur Wasser.

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Nach einer ruhigen Nacht geniessen die zwei Männer gemeinsam den Sonnenaufgang.


Am Donnerstag 23. Mai 2024 haben wir Scilla am Festland verlassen und sind nach Taormina auf Sizilien gesegelt. Anschliessend nach Malta über Sizilien weiter nach Sardinien und über die Balearen zurück ans Festland von Spanien. Somit haben wir nach mehr als 3 Monaten Inseln zum ersten Mal wieder Festland unter unseren Füssen.

Traumhafte Bedingungen für eine längere Übersegelung.


Am Mittwoch, 28. August um 14:45 Uhr war "Alegre" an ihrem Liegeplatz vertaut und wir machten uns auf den Weg ins Hafenbüro. Anschliessend gab es ein Cappuccino gefolgt von einem wohlverdienten Feierabendbier und der Kleine konnte derweil das gesamte Restaurant unsicher machen. Im Gegensatz zu uns war Kiano ausgeschlafen und noch voller Energie. Wir beide freuten uns auf eine erholsame Nacht, was dazuführte, dass wir kurz nachdem Abendessen unsere Koje aufgesucht haben und ziemlich rasch in die Traumwelt versunken sind.


Wir haben nun noch knapp 100 Seemeilen bis zu unserem Winterliegeplatz nördlich von Barcelona. Für die letzten Tage auf unserer grossen Abenteuerreise ist nun wieder Zivilisation angesagt und wir werden gemeinsam den ein oder anderen Hafenort unsicher machen. Und somit neigt sich auch für euch die Reise als "blinder Passagier" auf unserer Reise langsam dem Ende zu.


Aber bis dahin noch ein zweitletztes Mal "Servus und Tschüss".



 
 
 

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