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"La calma antes de la tormenta" - "Die Ruhe vor dem Sturm"

  • Autorenbild: Carola Schmid
    Carola Schmid
  • 15. Aug. 2024
  • 6 Min. Lesezeit

Am Montag, 29. Juli 2024 nach der Ankunft in Portocolom, Mallorca hiess es für uns zuerst klar Schiff machen. Peter unterstützte uns glücklicherweise und somit war "Alegre" sowohl unter als auch über Deck nach knapp 2 Stunden geputzt. Nach mehr als zwei Wochen auf dem Meer war dies auch bitter nötig. Um 15.00 Uhr ist Omi angekommen und wir verluden unsere Taschen ins Auto und machten uns auf den Weg in Omi und Opi's zweites Zuhause hier auf Mallorca. Somit wird unsere "Alegre" alleine im Hafen von Portocolom zurückgelassen und wir geniessen für eine Woche Luxus, wie Klimaanlage, Waschmaschine, eine voll ausgestattete Küche mit Geschirrspüler und einer Dusche mit scheinbar endlosen Wasserreserven. Aber letzten Endes ist das Schönste überhaupt die Zeit mit der Familie, diese ist unbezahlbar.

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Willkommensapéro auf der Dachterrasse.


Nach knapp 20 Minuten Autofahrt sind wir angekommen, wir richten uns in unserem vorläufigen Zuhause ein und dann heisst es entspannen. Kiano brauchte nach der Ankunft gut 10 Minuten um sich mit seinem vorübergehenden neuen Zuhause vertraut zu machen. Er war wohl etwas überfordert mit soviel Platz. Jedoch ging es dann ziemlich rasch und er machte das gesamte Haus unsicher. Nichts war mehr sicher vor ihm. Wir genossen jede Minute mit Omi, Opi und natürlich Pina, dem kleinen Zwergrauhaardackel und selbstverständlich vollwertiges Familienmitglied. Wie ich immer so liebevoll sage: "Die kleine Schwester von Pascal."

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Spielzeit mit Omi und Pina.


Ich konnte während dieser Zeit für den Kleinen, welchen wir bewusst von Anfang an breifrei ernähren, leckere Snacks zubereiten, da ich einen vollwertigen Backofen, Stabmixer und sonstige Küchenutensilien zur Verfügung hatte und zu guter Letzt die gebrauchten Töpfe, das Besteck etc. einfach in den Geschirrspüler räumen konnte. Auch dies ist zu einem richtigen Luxus geworden, nachdem wir mittlerweile seit knapp 5 Monaten auf dem Boot leben. Voller Elan machte ich mich anhand meines Rezeptbuchs für Babies an die Arbeit. Es wurde gekocht, gebacken und am Ende hatten wir von Mango-Kokos-Pralinen bis hin zu Broccolistangen eine unglaublich grosse Auswahl. Naja, am Schluss feierte ich das Zubereitete wohl mehr wie Kiano. Er blieb bei seiner Gurke und Tomate. Die Tage vergingen wie im Flug, was auch dazu führte, dass wir den Liegeplatz kurzerhand verlängerten und entschieden bis am Sonntag, den 4. August 2024 in der Cala Mandia zu bleiben.

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Zum ersten Mal Seifenblasen für Kiano.

Wir wurden richtig verwöhnt. Am Abend wurden wir jeweils von der Spitzenköchin Yvonne bekocht und wir fühlten uns wie in einem 5 Sterne Luxus Resort.

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So lässt sich der Abend ausklingen.


Leider geht auch die schönste Zeit vorbei und am Sonntag hiess es Abschied nehmen. Wir werden euch vermissen. Danke nochmals für die wundervolle gemeinsame Zeit, welche wir mit euch verbringen durften.


Vollbepackt ging es wieder zurück aufs Boot und wir verlegten vom Hafen an eine Boje in der Bucht von Portocolom, wo wir uns dann der Törnplanung für die nächsten Tage widmeten. Da wir keinen Zeitplan haben, entschieden wir uns wie üblich, den Wind entscheiden zu lassen wo es uns als nächstes hin verschlägt. Da zur Zeit Hochsaison ist, haben wir bereits für den 14. August einen Liegeplatz in Port Andratx gebucht. Auch zeigt uns die langfristige Wettervorhersage, dass wohl um diese Zeit ein grösseres Unwetter auf den Balearen erwartet wird.


Somit wurden am Montagmittag, 5. August die Segel gesetzt und wir nahmen Kurs in den Norden. Nach 4 Stunden und 40 Minuten, 26 Seemeilen und traumhaftem Segelwetter wurde in der Cala Agulla der Anker geworfen. Angekommen an unserem vorläufigen "Zuhause" für die nächsten Tage schauten wir uns an und mussten eingestehen, dass wir auch wenn es "nur" 7 Tage an Land waren, das Leben auf dem Boot bereits vermisst hatten. Die Freiheit, die Ruhe, der unbezahlbare Blick in die Ferne bis zum Horizont, wo sich das Meer und der Himmel berühren für uns jeden Tag aufs Neue ein Traum. Für die nächsten Tage ist kaum Wind vorhergesagt. Was soviel hiess wie, hier bleiben wir. Bei den sommerlichen Temperaturen machen wir jeweils am Morgen nach dem Aufstehen einen Ausflug ans Land und erkunden die Region. Es ist wunderschön als Eltern mitzuerleben wie Kiano die Welt entdeckt und Details wahrnimmt, welche uns gar nicht mehr auffallen und für uns oft als selbstverständlich betrachtet werden.

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Morgenspaziergang von der Cala Agulla in die Cala Molto.

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Nun ist "sändele" angesagt.


Den restlichen Tag verbringen wir an Bord, wo wir jederzeit ins Meer springen können, um uns abzukühlen.

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Früh übt sich...

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...oder ob der Kleine wohl langsam genug von uns hat.


Am Donnerstag segelten wir mit dem auffrischenden Wind aus Norden weiter in die Cala Figuera. Eine Bucht fernab der Zivilisation ohne jeglichen Mobilnetzempfang. Der Weg dahin war atemberaubend und wird ein unvergesslicher Segeltag bleiben.

Ohne Worte.


Am frühen Freitagmorgen machten wir uns auf den Weg ans Land, um eine kleine Morgenwanderung über die Klippen in den nahegelegenen Pinienwald zu unternehmen. In der Bucht wurden wir direkt von den wilden Ziegen empfangen. Kiano war hellauf begeistern von den Ziegen und ihren Lauten, sodass er lauthals vor Freude kreischte.

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"Rafiki" geankert in der Bucht Cala Figuera.

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Die kleine Familie Zäch/Schmid auf Landgang.


Noch am selben Tag borgen wir den Anker und segelten entlang der Westküste Mallorcas in Richtung Süden vorbei an der berühmten Bucht Sa Calobra. Vor lauter Booten war kaum noch Wasser zu erkennen, geschweige denn der kleine Strand am Land, dieser war überwuchert von bunten Sonnenschirmen.

"Sail"...


Wir entschieden uns daher nach einer kurzen Runde durch die Bucht knappe 2 Meilen weiter in den Süden zu segeln und in der traumhaften Bucht Cala Costera die Nacht zu verbringen. Wir waren tatsächlich das einzige Boot. Der einzige Nachteil war, dass wir von den Mücken wortwörtlich verspeist wurden, was dazu führte, dass wir unsere abendliche Yatzyrunde unter Deck vollendeten. Dies übrigens bei knapp 32 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 %.


Am Samstagmorgen, 10. August machten wir uns nach einer Dinghy Erkundungstour durch die Bucht auf den Weg nach Port Soller.

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Die Ruine des alten Hafens in der Cala Costera.

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Eine natürliche Fontäne direkt neben unserem Ankerplatz.


Zurück in die Zivilisation für die nächsten Tage. Unsere frischen Produkte neigten sich langsam dem Ende zu und es war an der Zeit einen Einkauf zu tätigen. Wofür die Bucht in Soller natürlich perfekt geeignet ist.

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Kurz vor der Einfahrt in die Bucht von Soller wurden wir noch von Delfinen begleitet.


Dort angekommen machten wir direkt Bekanntschaft mit unseren Bootsnachbarn, ein junges Pärchen ursprünglich aus Irland und Moldawien und momentan wohnhaft in Barcelona. Kurzerhand haben wir Louis und Laima, Crew von "Lady A", direkt zu uns aufs Boot für einen Pre-Apéro eingeladen. Was für herzliche und tolle Personen. Die Zeit verging wie im Flug. Sicherlich werden wir die Beiden spätestens in Barcleona wiedersehen, wo wir übrigens unsere "Alegre" überwintern werden.

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Kleines Abschiedsgeschenk für Kiano von Laima und Louis.


Wir genossen die Zeit in Soller in vollen Zügen.

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Blick auf Port Soller.


Jedoch warteten wir leider vergeblich auf den Wind, welcher uns weiter in den Süden bringen sollte, da wir wie bereits oben erwähnt, ab dem 14. August einen Liegeplatz im Hafen gebucht haben. Somit entschieden wir uns am Dienstag, 13. August dazu, seit langer Zeit mit dem Motor weitere Meilen zurückzulegen. Wir entschieden uns die Nacht in der Bucht Cala Egos zu verbringen, welche nur knapp 1.5 Seemeilen vom Hafen Port Andratx entfernt ist.

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Sein erster Spielkumpane Matteo in einem Kaffee in Soller.


Um 12.55 Uhr wurde der Anker geworfen. Seit knapp 2 Tagen wird die Wind- und Wettervorhersage öfters überprüft und aktualisiert als gewöhnlich. Denn gemäss unseren Wettermodellen soll die nächsten Tage ein grösseres Unwetter über die Balearen Inseln ziehen. In der Nacht auf Mittwoch sind am morgen gegen 04:00 Uhr die ersten Gewitter vorhergesagt, welche mit einer Windstärke von knapp 40 Knoten (ca. 75 km/h) bei uns in der Bucht prognostiziert werden.

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Wettervorhersage für Mittwochmorgen 14. August 2024 05:00 Uhr.


Wie üblich sind wir vorbereitet und der Anker wurde 2x abgetaucht, direkt nachdem Ankern und anschliessend nochmal vor dem Abendessen. Ebenfalls ist stets die Ankeruhr gesetzt, welche einen Alarm geben würde, sollte der Anker sich bewegen. Wir waren bestens vorbereitet, sollte die Vorhersage eintreffen. Allerdings sind die stärksten Böen erst für den Mittwoch zwischen 11:00 - 14:00 Uhr vorhergesagt. Wir haben glücklicherweise ab dem 14. August einen Liegeplatz, jedoch sind die Häfen zur Hochsaison so strikt, dass wir nicht vor 12:00 Uhr in den Hafen dürfen. Was natürlich gemäss der Wettervorhersage nicht in unsere Karten spielt. Vorerst legten wir die Handys bei Seite und genossen den traumhaften Ort. Gegen 23:00 Uhr ging es für uns in die Kabinen und wir waren gespannt was die Nacht so bringt. Letzten Endes gab es lediglich Wetterleuchten in der Ferne und das Gewitter blieb aus. Jedoch konnte man am Mittwochmorgen in der Ferne beobachten, wie sich die Wolken anfingen zu türmen und es nur eine Frage der Zeit war bis das Gewitter über uns zieht. Das Einzige was wir hofften, war, dass es auf sich warten lässt bis wir sicher in der Marina Port Andratx angelegt haben. Was wir euch bis jetzt mitteilen können ist, dass wir ein solches Hafenmanöver ungern ein zweites Mal erleben möchten.


Bis dahin "Servus und Tschüss."

 
 
 

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