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Leinen los!

  • Autorenbild: Carola Schmid
    Carola Schmid
  • 1. Apr. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Am Sonntagmorgen, 24. März 2024 um 11.50 Uhr hiess es Leinen los und auf zu neuen Ufern. Wir lassen Sanremo hinter uns und segeln der ligurischen Küste hoch. Unser Ziel ist es Ligurien möglichst schnell hinter uns zu lassen. Für die Törnplanung haben wir uns Alassio für die erste Nacht und dann die Nächste in Finale Ligure geplant. Die Windvorhersage war leider komplett daneben und letztendlich hat weder die Richtung noch die Stärke gestimmt. Was dazu geführt hat, dass wir zeitweise unter Motor unterwegs waren, da eine Schlechtwetterfront von Frankreich her über Ligurien hereinkommt und diese wollten wir gerne hinter uns lassen. Am Ende waren wir dann doch mehr unter Motor als unter Segel unterwegs und haben uns auch dazu entschieden noch einige Meilen mehr zurückzulegen und die erste Nacht in Loano zu verbringen. Nach 5.5 Stunden sind wir in Loano angekommen und haben unsere "Alegre" zum ersten Mal in einem neuen Hafen festgemacht.

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Nachdem Kiano fleissig mitgeholfen hat..


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...brauchte unser kleiner Matrose Erholung und machte eine kurzes Schläfchen an Deck.


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... Frisch ausgeruht gings dann wieder ans Werk und unser Skipper und der kleine Matrose genossen die erste Überfahrt in vollen Zügen.


Nachdem wir eingecheckt haben, machten wir noch einen Spaziergang durch den Hafen, welcher mit 1000 Liegeplätzen nicht gerade klein ist . Tatsächlich sind wir an einer weiteren Wauquiez Centurion 45s vorbeispaziert, welche insgesamt nur 45 Mal gebaut wurde.

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Willkommen in Loano. Erstmal ins Hafenbüro und einchecken.


Nachdem der kleine Mann eingeschlafen ist, haben wir uns der Törnplanung für den nächsten Tag gewidmet. Anhand der Wettervorhersage haben wir uns dazu entschieden, möglichst früh loszulegen und die 45 Meilen bis Porto Carlo Riva in Rapallo, Nachbarsort von Portofino, bereits morgen an einem Stück zurückzulegen, nicht wie geplant mit einer zusätzlichen Übernachtung. Immer noch geflasht von dem tollen Tag sind wir dann müde ins Bett gestiegen und haben ziemlich rasch geschlafen.


Nach Kianos Mitternachtsnack um 01.30 Uhr suchte ich die Toilette auf und bemerkte einen beissenden Geruch bei uns im Schiff. Ich machte die Luke beim Abgang auf, um zu überprüfen, ob der Geruch von innen oder von aussen kommt. Es ging keine Minute und Pascal stand auch im Salon, weil er das Geräusch der Luke wahrgenommen hat. Schnell bemerkten wir das der Geruch wohl von unseren Batterien kommt. Wir öffneten die Abdeckung und bemerkte, dass die eine von drei Batterien total überhitzt ist und die Säure bereits kochend vor sich hin blubberte.


Die Ursache für den beissenden Geruch war schnell gefunden.


Wir schalteten als erstes das Batterieladegerät und den Landstrom ab. Nachdem die Batterie etwas abgekühlt war, wurde diese abgehängt und nach draussen transportiert. Um 02.30 Uhr legten wir uns dann erneut ins Bett. Wir haben uns dann dazu entschieden, die Batterietemperatur stündlich zu überprüfen. Die anderen beiden Batterien schienen noch in Ordnung zu sein. Am nächsten Morgen entschieden wir uns dann trotz der kaputten Batterie weiter zu segeln. Da wir nicht wussten, was zur Überhitzung geführt hat, war es eine kaputte Batterie oder allenfalls der Battery Charger, stellten wir diesen sicherheitshalber nicht ein. Die Starterbatterie, welche für den Motor benötigt wird, war in einwandfreiem Zustand und somit war auch zu keinem Zeitpunkt ein Sicherheitsrisiko vorhanden. Wir rechneten, dass wir die Batterien vermutlich noch diese Saison ersetzten müssen, dass dies jedoch direkt am ersten Tag nach Verlassen von Sanremo sein wird, hat uns dann doch überrascht.

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Guten Morgen, Loano!


Pünktlich um 9.00 Uhr waren die Leinen los und wir machten uns auf den Weg nach Rapallo. Leider wurden wir auch heute von der Windvorhersage verarscht und wir hatten den Wind komplett von Vorne nicht wie vorhergesagt einen Halbwindkurs von der Seite. Ebenso war der Wind einiges stärker als vorhergesagt. Nach knapp 7 Stunden Motoren kamen wir dann in Porto Carlo Riva in Rapallo an. Der Hafen wurde im Jahr 2018 während einem Sturm komplett zerstört und wird nun wieder neu gebaut. Wir dachten, dass der Hafen bereits fertiggestellt ist. Bei der Einfahrt bemerkten wir jedoch ziemlich schnell, dass wir das beinahe einzige Boot sind und der Hafen immer noch eine riesige Baustelle. Als wir dann angelegt haben, erfuhren wir, dass wir das erste Boot auf Transit sind und uns wurde dafür sowohl das Wasser als auch der Strom ohne weitere Gebühren zur Verfügung gestellt. Nachdem wir eingecheckt hatten und unser Batterieproblem geschildert haben, vergingen keine 5 Minuten und Gabriel, der technische Leiter des Hafens, besuchte uns auf dem Boot. Glücklicherweise kommt Gabriel sogar aus Österreich und wir konnten uns auf Deutsch unterhalten. Wir erklärten unser Problem und Gabriel kümmerte sich sofort darum. Er organisierte, dass am nächsten Morgen direkt die hafeneigenen Elektriker, ohne zusätzliche Kosten, zu uns aufs Boot kommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

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Unsere Alegre als einziges Gastschiff in Porto Carlo Riva in Rapallo.


Dienstagmorgen pünktlich um 9.00 Uhr stand Gabriel mit den Elektrikern bei uns am Pier. Da merkt man, dass ein Österreicher die Leitung hat.;) Schnell war klar, dass die Batterie hinüber ist. Es wurde dann ein ortsansässiger Elektriker organisiert, der sich das Ganze anschaut. Auch dies klappte einwandfrei und am Nachmittag waren die zwei bei uns an Bord und überprüften die gesamte Elektrik. Es wurde uns anschliessend in Kürze eine Offerte zusammengestellt. Da momentan ein Tief über Ligurien hängt, haben wir uns dazu entschieden die Schlechtwetterlage zu nutzen und die Arbeiten hier erledigen zu lassen, bevor wir uns dann in "alter Frische" auf den Weg weiter in den Süden aufmachen.


Übrigens sind wir absolut positiv überrascht über die hervorragende Betreuung im Hafen. Es wurde wunderbar zu uns geschaut und wir wurden bestens unterstützt. Dies auch der Grund warum wir keinen Moment zögerten, ob wir länger hier bleiben sollen. Auch die Sanitäranlagen, noch nie haben wir solch tolle Sanitäranlagen in einem Hafen benutzt wie hier. Man fühlte sich beinahe wie in einem Wellnesshotel. Wobei alles Andere wäre fragwürdig bei einem Neubau als erste Gäste.

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Man hat sich gefühlt wie in einem Wellnesshotel.


Auch am Mittwoch blieb es stürmisch und nass. Nach dem Mittag habe ich Kiano umgeschnallt und wir sind gemeinsam in voller Regenmontur in den nächstgelegen Supermarkt spaziert, um unser Gemüse und Früchtesortiment, welches sich langsam dem Ende zuneigte wieder aufzustocken.

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Aufgrund des Starkregens ging es in Vollmontur zum Einkaufen.


Nach der Mittagspause gegen 14.30 Uhr kamen dann die beiden Elektriker und tauschten unsere Batterien aus, was ziemlich rasch ging. Somit sind wir ab nun mit neuen und leistungsfähigeren Batterien unterwegs.

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Die alten Batterien werden ausgebaut...

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...dann wird alles sauber gemacht...

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...bevor die neuen Batterien installiert werden.


Am Donnerstag wurde dann noch ein neues Batterieladegerät, sowie ein separater on/off Schalter für die Solarpanels installiert. Wir hätten zwar das alte Batterieladegerät noch benützen können, jedoch wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen bis dieses den Geist aufgegeben hätte. Durch Pascals Verhandlungstalent konnten wir einen guten Preis für das Kombiangebot aushandeln und es war für uns die optimale und eine langfristig sinnvolle Lösung. Natürlich haben wir das alte Gerät an Bord behalten, man weiss nie, ob man dieses allenfalls noch als Backup benutzen kann. Somit war auch der Donnerstag wieder mit einem Termin verplant und wir hatten noch nicht die Möglichkeit die Stadt gemeinsam zu erkunden. Wir können es kaum erwarten, bis wir hoffentlich schon bald den ersten Tag als Familie geniessen können und den Tag ganz spontan ohne jeglichen Fixtermin planen können. Wir sind allemal positiv gestimmt, dass am Donnerstag einer der letzten Tage mit Technikern an Bord sein wird. Drückt uns die Daumen. Die Wettervorhersage sieht momentan so aus, dass wir voraussichtlich am Freitag in Richtung Süden weitersegeln werden. Jedoch werden wir kurzfristig entscheiden, da die Wetterlage momentan doch sehr volatil ist und sich die Wettervorhersagen stündlich ändern.

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So sieht die momentane Wettervorhersage in Rapallo aus.


Bis dahin "Servus und Tschüss".




 
 
 

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