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Nach 26 Stunden Ankunft in Sardinien

  • Autorenbild: Carola Schmid
    Carola Schmid
  • 17. Juli 2024
  • 7 Min. Lesezeit

Unsere "Alegre" wurde die letzten Tag sowohl unter als auch über Deck herausgeputzt und ist bereit für unsere Gäste. Die letzten sieben Tage haben wir im Hafen von San Vito Lo Capo verbracht, davon je drei Nächte in der Bucht und drei im Hafen. Ein wirklich atemberaubender Ort, welcher vermutlich in der Nebensaison noch unglaublicher ist. Ab 09.00 Uhr war vom Sandstrand nicht mehr viel zu sehen ausser Sonnenschirme in allen Farben und Formen. Wir waren dankbar, dass wir mit etwas Abstand auf unserem Boot das türkisfarbene Wasser und den wunderbaren Ausblick auf den Monte Monaco in aller Ruhe geniessen durften. Da wir am Freitag den Götti von Kiano und seine Freundin an Bord begrüssen dürfen, haben wir nach drei Nächten in der Bucht in den Hafen verlegt. Es wurde Wäsche gewaschen, Wasser gefüllt und unter Deck geputzt.

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Es war ein Grosseinkauf angesagt.


Das Deck wurde nur mit Süsswasser abgespritzt, der Grossputz erwartet uns dann nach der Übersegelung in Sardinien. Und für die, die uns kennen, haben wir es sichtlich genossen am Mittag jeweils auswärts zu Essen und uns verwöhnen zu lassen. Der Kleine kommt ganz nach seinen Eltern und ist ebenso ein kleiner Geniesser. Sofern er ausgeschlafen ist, sind die Restaurantbesuche mit ihm sichtlich entspannt. Er flirtet jeweils wie ein Wahnsinniger mit allem was in angrinst. Mit seinen blauen Augen zaubert er auch jeder noch so grimmig drein schauenden Person ein Lächeln ins Gesicht auch wenn dies nur zaghaft ausfällt.

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Für mich bitte auch Tuna.


Wir waren einmal mehr unglaublich speditiv, sodass am Mittwochmorgen bereits alle geplanten Aufgaben erledigt waren. Sogar der Grosseinkauf war bereits getätigt am Donnerstag wurde dann allerdings nochmals eingekauft und das Boot randvoll mit Leckereien und Getränken gefüllt. Das Leben auf dem Boot hat unsere Fähigkeiten in der Flexbilität, Speditivität als auch unserem Improvisationstalent enorm ausgebaut, wenn nicht gar schon perfektioniert. Wir sind gespannt, wie wir diese Fähigkeiten, welche momentan auf das Leben auf dem Boot ausgelegt sind sich dann zuhause oder wie wir gerne sagen in unserem "Hus-Dähei" umsetzten lassen.


Freitagmorgen, 05. Juli 2024 starten wir ausgeschlafen in den Tag der grossen Übersegelung. Gestartet wird mit einem Cappuccino und Cornetto (ital. für "Gipfeli") in der Hafenbar. Kiano bewundert zum letzten mal die drei Katzenbabies, mit welchen er bereits am ersten Tag im Hafen Bekanntschaft gemacht hat. Es war süss zu sehen, wie er sich zaghaft angenähert hat. Jedoch waren die Katzen stets einiges flinker unterwegs wie Kiano. Anschliessend ging es für Kiano für einen kurzen Schlaf in seine Koje. Währenddessen trafen unsere Gäste an Bord ein. Zuerst wurde angestossen und die beiden willkommen geheissen. Nach dem kühlen Bier führte Pascal die Sicherheitsanweisung durch und anschliessend wurde die Koje bezogen. Zu Beginn hatten wir geplant mit ihnen noch in das kleine Städtchen San Vito Lo Capo was Essen zu gehen und dann anschliessend um 14.00 Uhr die Übersegelung zu starten. Jedoch waren die Temperaturen bereits auf über 30 Grad angestiegen und wir haben uns einstimmig dazu entschieden, das Mittagessen in die Bucht zu verschieben, wo wir anschliessend noch ins kühle Nass springen können.

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Die wunderschöne Bucht von San Vito Lo Capo.


Gesagt getan. Gesättigt und frisch gebadet wurde um 13.40 Uhr der Anker gelichtet und wir nahmen Kurs auf Sardinien. Die ersten zwei Stunden konnten wir segeln und anschliessend wurde kurzzeitig mit Motorunterstützung weitergesegelt. Ab 18.00 Uhr war der Wind als auch die Richtung wieder zu unserem Vorteil und wir konnten bis auf die letzten 4 Meilen alles segeln.

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Einer dieser unbezahlbaren Momente bei einer Nachtübersegelung. Der Sonnenuntergang.

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Diesen gemeinsam auf dem eigenen Boot geniessen zu dürfen. Unbezahlbar.


Um 07.00 Uhr in der Früh hat der Wind noch mehr aufgefrischt und die Wellen waren einiges höher und gekreuzter wie erwartet, sodass ab diesem Zeitpunkt stets jemand am Steuer war, da der Kurs unter Autopilot ziemlich ruppig und unkontrolliert war. Pascal, Chris und ich haben uns dann jeweils am Steuer abgewechselt.

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Es brauchte einiges an Konzentration, und dies nach einer beinahe schlaflosen Nacht für alle, das Boot "smooth" durch die Wellen zu manövrieren.

Chris in Action.


Übrigens Elena, die Freundin von Chris, war eine absolute Segelnovizin und sie meisterte die doch eher unsanfte Überfahrt mit Bravour. Wobei sie dann doch dankbar war, als wir in der Bucht vor Villasimius nach 26 Stunden und 5 Minuten um 15:45 Uhr und 172 Seemeilen den Ankern geworfen haben und sich die Wellen auf eine Seite beschränkten. Nach der Ankunft genossen wir alle ein Bad im kühlen Meer. Wir alle waren hungrig und müde, sodass wir nach einem genüsslichen Abendessen ziemlich schnell den Weg in unsere Kojen gesucht haben. Ausgeschlafen und erholt starteten wir am nächsten Tag die Erkundungstour der Südküste Sardiniens. Die nächsten Tage war Buchtenleben angesagt, kurze Schläge, viel Zeit vor Anker, einfach nur Zeit um zu geniessen und für die beiden Urlauber zu entschleunigen und den Arbeitsalltag hinter sich zu lassen. Zum Glück spielte ab dem Sonntag auch das Wetter mit und wir hatten viel Sonne und jeweils perfekten Leichtwind um die kurzen Distanzen von den Buchten unter Segel zurückzulegen.

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Pizzalieferdienst par excellence. Danke Chris und Elena.

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Pizzadate in der Bucht von Solana.

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Wir hatten stets gesellige Abende mit unseren Gästen.


Wir genossen bis am Donnerstag, 11. Juli 2024 die gemeinsame Zeit mit Elena und Chris an Bord. Es war eine wunderbare Zeit mit den Beiden. Auch Kiano hat es sichtlich genossen wieder für etwas längere Zeit "andere" Gesellschaft wie nur uns zwei zu haben. Somit verlegten wir unsere "Alegre" am Donnerstag in den Hafen von Villasimius und verabschiedeten die Zwei, sie werden die nächste Woche Sardinien noch auf dem Landweg erkunden, bevor es dann wieder nach Hause geht. Für uns drei oder wohl eher zwei war nun Arbeit angesagt. Pascal begleitete die Gäste zur Bushaltestelle und suchte anschliessend direkt das Hafenbüro auf um uns einzuchecken und ich konnte währenddessen bereits einen Grossteil unter Deck reinigen. Anschliessend packten wir unsere Wäschesäcke und es ging auf direktem Weg in den Waschsalon, welcher glücklicherweise direkt im Hafen war. Es wurden zwei Waschmaschinen gefüllt. Zu unserem Glück war direkt nebenan ein Restaurant, wo wir uns derweil zwei leckere Salate und eine Pinsa gönnten. Während die Wäsche dann im Tumbler getrocknet wurde, wurde unser Bordvorrat im Nahe gelegenen Supermarkt wieder aufgestockt. Somit war bereits nach weniger als 5 Stunden im Hafen 50% unserer Aufgaben erledigt. Am nächsten Morgen wurde dann das Deck geschruppt. Was nach der Übersegelung und zusätzlichem Saharastaub dringend notwendig war. Nach knapp 3 Stunden glänzte unsere "Alegre" wieder. Wir entschieden uns dazu zwei Nächte im Hafen zu verbringen, damit sich Kiano endlich wiedermal am Festland auspowern kann, bevor wir dann voraussichtlich wieder 10 bis 14 Tage vor Anker verbringen werden. Am Freitagmorgen machten wir eine etwas längere Wanderung in die gegenüberliegende Bucht. Was für ein atemberaubender Ausblick.

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Ausblick auf Porto Guinco.

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Wir drei auf Erkundungstour.


Und Pascal konnte endlich wieder seine neu erworbene Drohne aus Malta ausprobieren. Was für sensationelle Aufnahmen.

Wanderung vom Hafen Villasimius zur Bucht Guinco.


Am Samstag, 13. Juli 2024 nach dem Mittag verliessen wir den Hafen wieder und segelten gemütlich knapp 3 Meilen der Südküste entlang in die Cala sa Ruxi. Gemäss Beschreibungen soll dies eine Bucht sein die ziemlich entlegen ist von Parkmöglichkeiten und sich somit kaum Menschen dahin verirren sollen. Nun ja, der Strand war dann doch vollgepackt mit Sonnenschirmen und die Strasse und Parkmöglichkeiten waren unserer Meinung nach nicht wirklich weit entfernt. Auf alle Fälle war es eine wunderbare Bucht, traumhaftes Wasser und weisser Sandstrand. Am frühen Morgen hatten wir dann tatsächlich den kompletten Strand für eine kurze Zeit fast für uns alleine. Kiano befreundete sich mit dem Sand und Pascal flog erneut die Drohne aus. Als dann unser natürliche Schatten der Sonne weichen musste, machten wir uns mit unserem Beiboot, welches übrigens mittlerweile auch einen Namen bekommen hat. Wir nennen es liebevoll "Rafiki" ist Suahelisch und heisst übersetzt "Freund".

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Unser "Raifiki" am Strand von Ruxi. Im Hintergrund Alegre.


Traumhafte Bucht von oben.


Zurück an Bord kam ein wunderbarer Wind mit knapp 15 Knoten auf und wir entschieden uns spontan dazu nach dem Mittagessen den Wind zu nutzen und in die nächste Bucht zu verlegen.

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Unterwegs zu neuen Abenteuern.


Seit Sonntag sind wir in der Bucht bei Torre di Stelle. Bei der Ankunft gegen 15.00 Uhr war die Bucht übervoll und besetzt mit 21 Segelyachten und an die 25 Motorboote. Glücklicherweise hat eine Segelyacht just zu dem Zeitpunkt als wir ankamen den Anker gelichtet und wir konnten direkt ihren Platz übernehmen. Wir sind immer noch hier und haben die Bucht mittlerweile für uns alleine. Gestern haben wir mit Kiano den "grössten Sandkasten" der Welt unsicher gemacht. Wobei er sichtlich Spass daran hatte den Sand sich zu Leibe zu führen.

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Gewaschen wurde er anschliessend direkt im Meer.


Daher wurde zurück an Bord zuerst eine komplette Wäsche durchgeführt und wir drei nahmen ein gemeinsames Bad im Meer. Wir haben in Villasimius eine super Schwimmhilfe für Babies gekauft und somit können wir mittlerweile zu dritt gemütlich direkt vor Anker ins Meer baden gehen. Was will man mehr.

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Kurz nach dieser Aufnahme haben uns die Delfine in der Bucht besucht.


Ich sitze hier im Cockpit mit Blick auf das fast schon kitschig türkisfarbene Wasser. Unser Zwerg geniesst seinen Mittagschlaf, der Papa hat sich nach einem längeren Tauchgang bei einem Schiffswrack in der Nähe auch hingelegt und ich habe das gesamte Boot für mich alleine.

Ein Schiffswrack knapp 0.7 Seemeilen von unserem Ankerplatz in Torre dell Stelle entfernt.


Geniesse die Ruhe, das Platschern des Wassers an der Bordwand, den Wind in meinen Haaren der durch das Cockpit weht und werde mich nun mit einem Sprung ins Meer abkühlen, um anschliessend an Deck in die Sonne zu liegen und das nächste Kapitel in meinem spannenden Buch beginnen.


Übrigens kaum hatte ich den Laptop zugeklappt und mich auf den Weg zur Badeplattform begeben, meldete sich der kleine Mann. Ich ging hinunter öffnete die Achterkoje und er grinste mich über beide Ohren an. Somit wurde das Bad im Meer auf später verschoben. Wobei das zuckersüsse Lächeln vom eigenen kleinen Sohn einfach nur unbezahlbar ist und alles um sich herum vergessen lässt.


Bis dahin "Servus und Tschüss"

 
 
 

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