Windwechsel ins Paradies
- Carola Schmid
- 21. Apr. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Am Donnerstagmorgen, 11. April 2024 haben wir um 08.00 Uhr die Leinen in Portoferraio losgemacht. Aus der Bucht raus haben wir die Segel gesetzt und Kurs nach Porto Santo Stefano genommen. Ziemlich rasch hat der Wind gedreht, glücklicherweise befand sich auf diesem Kurs eine kleine vorgelagerte Insel. Nachdem wir alle Infos in unserem nützlichen Buch "Italian Waters Pilot" genauer angeschaut haben, haben wir den Winddreher geschnappt und Kurs auf die Insel Giglio, die Insel der Lilien, genommen. Auf in die erste Ankerbucht mit Alegre. Nach einem traumhaften Segeltag und 50 Meilen später haben wir um 17.10 Uhr den Anker geworfen.

Absolute traumhafte Bedingungen.

Bei 6 Knoten Wind mit 5.4 Knoten Fahrt in Richtung Isola di Giglio.
Anker ist gesetzt und hält. Nun heisst es erstmals diesen paradiesischen Ort zu bestaunen. Würde man es nicht besser wissen, könnte man meinen wir sind direkt in die Seychellen gesegelt. Wobei die Temperaturen mit knapp 20 Grad und einem frischen Wind fernab von den Seychellen waren. Jetzt war es an der Zeit für den Manöverschluck. Pascal hat mich bei Ankunft in Sanremo mit meinem Lieblingschampagner überrascht. Und es gäbe definitiv keinen besseren Ort wie hier, um die Flasche zu öffnen und auf den traumhaften Ausblick anzustossen. Orte wie diese, geben uns genau das Gefühl von Freiheit, Ruhe und in einer Art und Weise Unabhängigkeit. Momente, welche das Leben auf einem Segelschiff so einzigartig machen.

Zeit für den Manöverschluck.

Paradiesisch.
Am nächsten Morgen packten wir den Rucksack und machten uns zu dritt mit dem Stand Up Paddle auf den Weg an den Strand um die Insel auf dem Landweg zu erkunden. Barfuss stapften wir einer kleinen verlassenen Strasse entlang, wo wir nach einem Fussmarsch von weniger als 15 Minuten einen traumhaften Ausblick auf unsere Alegre geniessen durften. Anschliessend wurde der Kleine im Meer getauft, bevor wir uns wieder zurück auf den Weg zum Boot machten. Zurück an Bord nahm ich mein erstes Bad im Meer. Pascal war gestern bereits im Wasser, als er den Anker abgetaucht hat. Er ist sowieso eine absolute Wasserratte und bis ihm das Wasser zu kalt ist, braucht es wirklich viel. Ich nahm mir zu Beginn vor, dass ich in jeder Ankerbucht ein kleinen Abstecher ins Wasser machen werde. Bis jetzt soweit erfüllt, aber es war schon noch ziemlich frisch.

Ohne Worte.


Meine zwei Klabautermänner.
Nach der zweiten Nacht in der Cala Canelle machten wir uns am nächsten Morgen um 09.30 Uhr auf den Weg Richtung Isola die Giannutri, welche nur 12 Seemeilen weiter südöstlich war.

Erneut ein wunderbarer Segeltag bei lauem Wind von hinten weiter in den Süden.

Skipper und Baby-Officer.
Die Insel ist auch bekannt als die Insel der Vögel. Um 13.50 Uhr war der Anker gesetzt und wir genossen ein Mittagessen mit einem Möwenkonzert. Wahrlich die Insel der Vögel man hat sich teilweise kaum verstanden, so voller Inbrunst wurde unter den Möwen kommuniziert.

Auch in dieser Bucht war das Wasser glasklar.

Unsere Alegre vor Anker auf der Insel Giannutri.
Den nächsten Tag genossen wir in vollen Zügen. Wir hatten Sonne und kaum Wind und dies war somit auch der erste Tag an dem wir unsere Liegewiese an Deck einweihen konnten. Meine Jungs haben sich dann aber doch für den Mittagsschlaf in der Hängematte entschieden.

Sieht sehr bequem aus.
Bei der Törnplanung für den kommenden Tag sahen wir, dass der Wind schon einiges früher auffrischen soll, als wie heute morgen noch vorhergesagt. Somit entschieden wir uns direkt bei Sonnenaufgang loszulegen, damit wir vor dem Starkwind im sicheren Hafen Riva di Traiano am Festland eintreffen werden. Um 06.05 Uhr wurde der Anker gelichtet und wir nahmen Kurs Richtung Traiano.

Anker gelichtet und weiter in den Süden.

Diese Momente sind unbezahlbar.

Auf in einen weiteren Tag voller Abenteuer.
Die Wolken hinter uns bäumten sich langsam auf und es lagen noch knapp 20 Meilen vor uns. Der Wind frischte auf und die Wellen bauten sich langsam auf. Unter Segel mit 7.4 Knoten Fahrt hatten wir direkt Kurs auf den sicheren Hafen.

Unsere kleine Rennmaschine "Alegre" und der beinahe schon antike Plotter am Navigationstisch.
Wir hofften, dass sich die Wellen nicht zu schnell auftürmen, da es ansonsten nicht mehr möglich wäre in den geplanten Hafen einzulaufen und der nächstmögliche Hafen würde sich 10 Meilen weiter südlich befinden. In welchem Hafen wir letztendlich eingelaufen sind, erfahrt ihr gerne im nächsten Beitrag.
Bis dahin "Servus und Tschüss.




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